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Die Körpertemperatur und hormonelle Schwankungen sind nur einige der vielen Faktoren, die eine Rolle spielen
Es gibt Hinweise darauf, dass regelmäßige Bewegung am Morgen die Gewichtsabnahme beschleunigen kann. Gleichzeitig gibt es aber auch zahlreiche Belege dafür, dass die meisten von uns gegen Ende des Tages stärker und belastbarer werden, und es gibt mehrere Gründe, warum Sport am Morgen viel schwieriger sein kann, schreibt der Independent.
Ihr zirkadianer Rhythmus beeinflusst Ihr Training
Ihr Körper hat einen natürlichen 24-Stunden-Zyklus – einen zirkadianen Rhythmus -, der die Hormone, die Körpertemperatur und die Zeiten regelt, zu denen Sie sich am wachsten oder am schlafbereitesten fühlen. Er wird vom Gehirn gesteuert, kann aber auch von äußeren Faktoren wie dem Sonnenlicht beeinflusst werden. Dies könnte erklären, warum das morgendliche Training im Winter für einige von uns besonders schwierig sein kann.
Die Forschung zeigt, dass der zirkadiane Rhythmus eindeutig mit der körperlichen Aktivität zusammenhängt, die in der Regel einem täglichen Zeitplan gehorcht. Die meisten Menschen erreichen ihren Aktivitätshöhepunkt zwischen 16.00 und 19.00 Uhr. Das bedeutet, dass wir am Nachmittag und frühen Abend stärker, schneller und ausdauernder sind.
Es gibt mehrere Gründe, die dafür verantwortlich sein könnten
1. Körpertemperatur
Ihre innere Körpertemperatur erreicht gegen 5:00 Uhr morgens ein Minimum und steigt im Laufe des Tages stetig an. Wenn Ihre Körpertemperatur ansteigt, ziehen sich Ihre Muskeln effizienter zusammen. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass die Menschen gegen Ende des Tages stärker und belastbarer sind.
2. Hormonelle Schwankungen
Der Insulinspiegel, das Hormon zur Regulierung des Blutzuckerspiegels, ist morgens normalerweise am höchsten. Dies führt zu einem niedrigeren Blutzuckerspiegel, was bedeutet, dass Ihr Körper weniger Glukose als Brennstoff verwenden kann, was sich wahrscheinlich auf Ihre Fähigkeit zu trainieren auswirkt.
3. Funktion des Nervensystems
Es gibt Hinweise darauf, dass das Nervensystem im Laufe des Tages besser in der Lage ist, Signale an die Muskeln zu senden. Dadurch können Sie während des Trainings mehr Muskelfasern aktivieren, was Sie im Wesentlichen stärker macht.
4. Auch Ihr Schlaf-Chronotyp kann die Effektivität Ihres Trainings beeinflussen
Studien zeigen, dass Eulen mit einem Spätaufsteher-Chronotyp beim morgendlichen Training deutlich schlechter abschneiden als Menschen mit einem Frühaufsteher-Chronotyp – Lerchen.
Interessant ist, dass sich Schlafmangel am Nachmittag stärker auf die körperliche Leistungsfähigkeit auszuwirken scheint als am Morgen. Wenn Sie also spät ins Bett gehen und nicht genug Schlaf bekommen, fällt es Ihnen möglicherweise leichter, am nächsten Morgen Sport zu treiben als am nächsten Tag.
